Das Sternbild Wassermann

Steckbrief

Lateinischer Name
Aquarius
Hemisphäre
Beide Hemisphären
Sichtbarkeit
August - November
Fläche
980 deg²
Hellster Stern
Sadalsuud (HIP Nummer 106278)
Besonderheiten
Galaxien, Kugelsternhaufen, planetarische Nebel
Das Sternbild Wassermann

Das Sternbild Wassermann (lat. Aquarius) ist eines der ältesten bekannten Konstellationen am Nachthimmel. Das gleichnamige Sternzeichen gehört zu den 12 Tierkreiszeichen, die heute in der Astrologie eine große Bedeutung haben. Obwohl der Wassermann nicht besonders auffällig ist, enthält er einige interessante Deep-Sky-Objekte.

Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche

Der Wassermann ist ein Sternbild am Äquator und kann daher vielerorts gesehen werden. Er ist zwischen den Breiten 65° N und 87° S sichtbar. Auf der Nordhalbkugel kann er also fast bis zum Polarkreis beobachtet werden und im Süden zeigt er sich bis weit in die Antarktis vollständig am Nachthimmel. Dabei bieten die Monate von August bis November die beste Sicht auf das Sternbild.

Die Sternkonstellation liegt auf der Ekliptik und ist vor allem aufgrund des astrologischen Sternzeichens Wassermann bekannt. Jedes Jahr zur gleichen Zeit wandert die Sonne durch das Sternbild. In der heutigen Zeit ist dies zwischen dem 16. Februar und dem 21. März. In diesem Zeitraum lässt sich die Konstellation nicht beobachten, da sie mit der Sonne auf- und untergeht.

Als vor Jahrtausenden die astrologischen Sternzeichen bestimmt wurden, durchlief die Sonne noch etwa einen Monat früher das Sternbild. Aber aufgrund der Präzessionsbewegung der Erde hat sich dies über die Zeit hinweg verschoben. In der Astrologie werden dennoch auch noch heute die Sternzeichen auf Basis der damaligen Zeit bestimmt.

Der Wassermann erstreckt sich mit einer Fläche von 980 Quadratgrad über den Himmel und gehört damit zu den zehn größten Sternbildern am gesamten Nachthimmel. Dennoch ist es nicht besonders auffällig und nicht leicht zu finden.

Lediglich zwei Sterne haben eine scheinbare Helligkeit von heller als 3 mag. Der hellere von den beiden und somit der hellste Stern im Wassermann ist Sadalsuud (lat. β Aquarii). Er hat eine scheinbare Helligkeit von ungefähr 2,91 mag und liegt in rund 550 Lichtjahren Entfernung.

Es gibt zwei Möglichkeiten, die Suche nach der Sternkonstellation zu erleichtern.

Da es sich um ein Sternbild auf der Ekliptik handelt, durchlaufen auch andere Planeten und der Mond regelmäßig den Wassermann. Die Position des Mondes kann genau vorhergesagt werden. Es ist also hilfreich nachzuschauen, in welchen Nächten der Mond den Wassermann durchquert.

Außerdem ist es nützlich nach bekannten Nachbarsternbildern Ausschau zu halten. Entlang der Ekliptik grenzen im Westen und Osten die beiden Sternbilder Fische und Steinbock. Auch die Konstellationen Pegasus, Füllen, Delfin und Adler liegen in der direkten Nachbarschaft. Der Südliche Fisch, der Bildhauer und der Walfisch grenzen südlich am Wassermann.

Besonderheiten im Sternbild

Im Wassermann liegt eine Reihe von interessanten Objekten zum Beobachten. Zwei von ihnen sind der Kugelsternhaufen NGC 7089 und der planetarische Nebel NGC 7009.

Der galaktische Kugelsternhaufen NGC 7089 oder auch M2 (Messier 2) ist das hellste Objekt. Er hat eine scheinbare Helligkeit von rund 6,4 mag und kann bereits mit einem Fernglas wahrgenommen werden. Hier zeigt er sich als nebliger Fleck. Die Entfernung zu unserem Sonnensystem liegt bei rund 50.000 Lichtjahren.

Im September 1782 entdeckte deutsch-britische Astronom Wilhelm Herschel den planetarischen Nebel NGC 7009. Er ist auch unter dem Eigennamen Saturnnebel bekannt. Er kann bereits in einem kleinen Fernrohr wahrgenommen werden.

Planetarischer Nebel NGC 7009
Planetarischer Nebel NGC 7009; Autor: Judy Schmidt; Quelle: https://www.flickr.com/photos/54209675@N00/9686250333

Mythologie

Der Wassermann wird mit zwei Personen der griechischen Mythologie assoziiert.

Zum einen soll das Sternbild Ganymed widerspiegeln, den einst schönsten Mann auf Erden. Als Zeus bei einem Besuch auf Erden seinen Blick auf den jungen Knaben warf, wurde er vom Pfeil Amors getroffen.

Eine andere Erzählung spricht von Deukalion, der mit seiner Frau eine von Zeus ausgelöste Flut überlebte, indem er vorab ein Boot baute. Als einzige Menschen auf der Erde wurden sie zu den Stammeltern der Menschheit, als sie Steine über ihre Schultern warfen und junge Menschen aus ihnen heranwuchsen.

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