Das Sternbild Füllen

Steckbrief

Lateinischer Name
Equuleus
Hemisphäre
Nördliche Hemisphäre
Sichtbarkeit
September - November
Fläche
72 deg²
Hellster Stern
Kitalpha (HIP Nummer 104987)
Besonderheiten
Galaxien
Das Sternbild Füllen

Das Sternbild Füllen (lat. Equuleus) gehört zu den 48 antiken Konstellationen, die von dem römisch-griechischen Astronom Ptolemäus beschrieben wurden. Der lateinische Name bedeutet übersetzt „Fohlen“. Damals wurde es jedoch vielerorts als „Kopf des Pferdes“ bezeichnet.

Lediglich die arabischen Astronomen betitelten es als „das erste Pferd“, da es vor Pegasus am Himmel aufgeht.

Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche

Füllen liegt in der nördlichen Hemisphäre in der Nähe des Äquators. Aufgrund seiner Lage ist von nahezu allen bewohnten Regionen der Erde sichtbar. Auf der Nordhalbkugel kann es von allen Orten gesehen werden, auf der Südhalbkugel ist es bis zum 77. Breitengrad sichtbar. Lediglich in der Antarktis zeigt es sich nicht.

Die besten Monate die Konstellation am Nachthimmel zu beobachten sind September bis November.

Das Sternbild gehört mit seinen fast 72 Quadratgrad zu den kleinsten am Nachthimmel. Es ist das zweitkleinste Sternbild und lediglich die Konstellation Kreuz des Südens ist noch kleiner.

Es gibt unterschiedliche Visualisierungen des Sternbildes. In vielen Darstellungen sind vier Sterne zu einem ungleichmäßigen, langgezogenen Viereck miteinander verbunden. Sie stellen den Kopf des Pferdes dar. In anderen Abbildungen werden lediglich drei Sterne miteinander verknüpft und bilden in etwa die Form des Buchstaben L.

Aufgrund seiner unscheinbaren Form und der lichtschwachen Sterne ist Füllen nicht leicht zu entdecken. Denn in der Konstellation befinden fast ausschließlich Sterne, die kleiner als die vierte Größenklasse sind.

Der hellste Stern hat den Namen Kitalpha (lat. α Equulei), was mit „Teil des Pferdes“ übersetzt werden kann. Es handelt sich hierbei um ein Doppelsternsystem in etwa 186 Lichtjahren Entfernung. Der Stern hat eine scheinbare Helligkeit von 3,95 mag und ist damit der Einzige, der heller als die vierte Größenklasse ist.

Um Füllen am Nachthimmel zu finden, ist es hilfreich nach den angrenzenden Sternbildern Ausschau zu halten. Unauffällig liegt es zwischen den Konstellationen Pegasus, Delfin und Wassermann.

Besonderheiten im Sternbild

In dem Bereich von Füllen liegen einige unscheinbare Galaxien, die nur mit speziellen Fernrohren oder in Teleskopen wahrgenommen werden können.

Eine von ihnen ist die Spiralgalaxie mit der Katalognummer NGC 7040. Der US-amerikanische Astronom Mark Walrod Harrington entdeckte sie im August 1882. Ihre Entfernung zur Milchstraße wird mit etwa 281 Lichtjahren angegeben.

Spiralgalaxie NGC 7040
Spiralgalaxie NGC 7040; Autor: Sloan Digital Sky Survey; Quelle: http://skyserver.sdss.org/dr14/SkyServerWS/ImgCutout/getjpeg?TaskName=Skyserver.Chart.Image&ra=318.318817&dec=+08.865033&scale=0.3&width=800&height=800&opt=&query=

Mythologie

Laut der griechischen Mythologie schuf Poseidon, der Herrscher der Meere, das erste Pferd der Welt aus dem Schaum des Meeres. Er taufte es mit dem Namen Kyllaros. Später wurde es den Zwillingsbrüdern Castor und Pollux, welche heute die Konstellation Zwillinge darstellen, übergeben und schließlich als Sternbild in den Himmel gesetzt.

Eine weitere Überlieferung besagt, dass es sich um Hippe, die Tochter von Cheiron, handelt. Laut mythologischer Herkunft ist Cheiron ein Zentaur, also ein Mischwesen, welches aus Pferd und Mensch besteht.

Als Hippe von einem Mann geschwängert und anschließend verlassen wurde, floh sie voller Scham in die Berge. Dort gebar sie ihre Tochter Melanippe, die später zur Königin der Amazonen wurde.

Cheiron war verzweifelt auf der Suche nach den beiden, konnte sie aber nicht finden. Denn Hippe tat alles dafür nicht entdeckt zu werden. So bat sie die Göttin Artemis, sie in ein Pferd zu verwandeln und in den Himmel zu versetzen. Dort versteckt sie sich seit jeher so gut, dass nur noch ihr Kopf zu erkennen ist.

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