Das Sternbild Zwillinge

Steckbrief

Lateinischer Name
Gemini
Hemisphäre
Nördliche Hemisphäre
Sichtbarkeit
Oktober - April
Fläche
514 deg²
Hellster Stern
Pollux (HIP Nummer 37826)
Besonderheiten
Offene Sternhaufen, planetarischer Nebel
Das Sternbild Zwillinge

Die Sternkonstellation Zwillinge (lat. Gemini) ist eines von 48 Sternbildern, die bereits in der Antike von dem griechisch-römischen Astronom Ptolemäus beschrieben wurden.

Es ist ein markantes Sternbild, welches einige interessante Deep-Sky-Objekte zum Beobachten hat. Zusätzlich ist es der Ursprung des astrologischen Tierkreiszeichens Zwillinge, welchem heute eine große Bedeutung zugeteilt wird.

Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche

Das Sternbild Zwillinge liegt in der nördlichen Hemisphäre and kann von vielerorts entdeckt werden. Denn von der Nordhalbkugel kann es von überall beobachtet werden. Südlich des Äquators zeigt es sich bis zum 55. Breitengrad. Das heißt es kann bis tief in den Süden Patagoniens gesehen. Lediglich von der Antarktis und dem umliegenden Ozean kann es nicht observiert werden.

Die Monate Oktober bis April bieten den besten Blick auf die Zwillinge. Dabei zeigt sich die Sternkonstellation mit seinen rund 514 Quadratgrad. Im Vergleich zu allen anderen 88 Sternbildern liegen die Zwillinge mit dieser Fläche auf Rang 30.

Die Zwillinge liegen auf der Ekliptik, also der scheinbaren Laufbahn der Sonne. Das bedeutet, dass die Sonne jedes Jahr im gleichen Zeitraum durch das Sternbild zieht. Dieser Zeitraum ist vom 21. Juni bis zum 21. Juli. In dieser Zeit ist es nicht sichtbar, da es mit der Sonne auf- und abgeht.

Astrologisch gesehen wandert die Sonne vom 22. Mai bis zum 21. Juni durch die Zwillinge. Dieser Zeitraum wurde jedoch vor Jahrtausenden bestimmt und ist heute aufgrund der Präzessionsbewegung der Erde nicht mehr aktuell. Sie ist um rund einen Monat verschoben.

Die Konstellation ist gut am Himmel zu erkennen. Die Sterne bilden ein langgezogenes Viereck, wobei die beiden hellsten Sterne die Eckpunkte im Nordosten bilden. In einigen Visualisierung werden auch noch weitere Verbindungen zu Sternen, die die Arme und Beine der Zwillinge darstellen, hergestellt.

Castor (lat. α Geminorum) ist ein Doppelstern in rund 51 Lichtjahren Entfernung. Pollux (lat. β Geminorum) ist der hellere der beiden Sterne. Es handelt sich hierbei um einen roten Riesen in ungefähr 34 Lichtjahren Entfernung. Beide stellen in der Mythologie die Zwillinge dar.

Die Zwillinge liegen eingebettet zwischen sieben anderen Sternbildern am Himmel. Entlang der Ekliptik grenzt im Osten der Stier und im Westen der Krebs. Im Südosten grenzt die bekannte Konstellation Orion. Weitere Nachbarn sind der Fuhrmann, das Einhorn, sowie der Kleine Hund und der Luchs.

Besonderheiten im Sternbild

Im westlichen Bereich der Zwillinge befindet sich das Band Milchstraße, welche für einige offene Sternhaufe und einem planetarischen Nebel sorgt.

Der hellste offene Sternhaufen ist mit einer scheinbaren Helligkeit von etwa 5,1 mag der NGC 2168 oder auch M35 (Messier 35). Der zweite Name stammt von dem französischen Astronom Charles Messier.

M35 liegt in ungefähr 3.000 Lichtjahren Entfernung und kann in klaren Nächten bereits mit bloßem Auge als nebliger Fleck wahrgenommen werden. In einem Prismenfernglas lässt es sich bereits in einzelne Sterne, die auffällig rot scheinen, auflösen.

Für die Beobachtung des planetarischen Nebels NGC 2392, auch bekannt mit dem Namen Eskimonebel, wird ein Teleskop benötigt. In einem Fernglas wird er lediglich als schwacher Lichtpunkt sichtbar. Denn seine scheinbare Helligkeit liegt nur bei circa 9,1 mag.

Der Nebel entstand vor rund 10.000 Jahren und liegt etwa 3.000 Lichtjahre von unserem Sonnensystem entfernt.

Mythologie

Laut einer Version in der griechischen Mythologie sind Castor und Pollux zwei unzertrennliche Brüder. Sie haben dieselbe Mutter, jedoch unterschiedliche Väter.

Castors Vaters war der König Tyndareos von Sparta, während der olympische Gott Zeus in der Gestalt eines Schwans Pollux zeugte. Pollux, der Sohn des Göttervater Zeus war unsterblich, während Castor’s menschlicher Vater ihn sterblich machte.

Gemeinsam erlebten die beiden Brüder viele Abenteuer. So begleiteten sie auch die Agronauten und deren Anführer Iason bei der Suche nach dem goldenen Vlies. Doch während dieser Reise sollte es zu einer schwerwiegenden Auseinandersetzung kommen, den nur der unsterbliche Pollux überlebte.

In schmerzlicher Trauer um Castor wandte sich sein Bruder Pollux an seinen Vater Zeus, und bat ihn um die Unsterblichkeit Castors. Sein Wunsch wurde ihm erfüllt. Zeus setzte die Zwillinge in den Himmel, für immer vereint in brüderlicher Liebe.

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