Das Sternbild Kleine Wasserschlange

Steckbrief

Lateinischer Name
Hydrus
Hemisphäre
Südliche Hemisphäre
Sichtbarkeit
Ganzjährig
Fläche
243 deg²
Hellster Stern
β Hydri (HIP Nummer 2021)
Besonderheiten
Keine
Das Sternbild Kleine Wasserschlange

Die Kleine Wasserschlange (lat. Hydrus) ist ein unscheinbares Sternbild am Südhimmel. Es liegt in einem Bereich, in dem keine besonders auffälligen Objekte oder Sterne zu sehen sind.

Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche

Das Sternbild liegt in der Nähe des südlichen Himmelpols und ist aufgrund dessen nicht von überall sichtbar. Südlich des Äquators kann es von allen Orten beobachtet werden. Im Norden zeigt es sich jedoch lediglich bis zu 8° nördlicher Breite. Dies entspricht in etwa Regionen, wie beispielsweise dem Süden von Panama, dem Norden von Sri Lanka oder Phuket (Thailand).

In den meisten Regionen südlich des Äquators ist die Kleine Wasserschlange zirkumpolar. Sie ist also das ganze Jahr über sichtbar. Je weiter es Richtung Norden geht, desto weniger zeigt sich das Sternbild. Die besten Monate die Konstellation zu beobachten sind dann von September bis November.

Sie hat eine Fläche von ungefähr 243 Quadratgrad. Damit liegt sie auf Platz 61 im Vergleich zu allen anderen 88 Sternbildern.

Es gibt unterschiedliche Visualisierungen der Kleinen Wasserschlange. In einigen werden lediglich die drei Hauptsterne miteinander verbunden und ergeben ein Dreieck, welches auf einer Seite offen ist. In anderen Darstellungen werden noch drei weitere Sterne hinzugenommen. Sie bilden eine lange Kette an Sternen, die die Schlange widerspiegelt.

Der hellste aller Sterne ist dabei β Hydri. Er stellt den Kopf der Schlange dar. Er hat eine scheinbare Helligkeit von etwa 2,8 mag und sein Alter wird auf 6,4 Milliarden Jahre geschätzt. Seine Entfernung zur Erde beträgt ungefähr 24 Lichtjahre.

Die unscheinbare Form, sowie die unauffälligen Sterne machen es schwer die Kleine Wasserschlange am Nachthimmel zu finden. Als Orientierungshilfe können daher die angrenzenden Sternbilder helfen.

Im Norden grenzt die ausgedehnte Konstellation Eridanus an. Ihr außergewöhnlich heller Stern Achernar liegt unmittelbar an der Grenze zur Kleinen Wasserschlange. Weitere Nachbarn sind die Sternbilder Tukan, Oktant, Tafelberg und Schwertfisch. Auch das Netz und die Pendeluhr gehören zur direkten Nachbarschaft.

Besonderheiten im Sternbild

Im Bereich der Kleinen Wasserschlange gibt es keine spannenden Deep-Sky-Objekte, die zum Beobachten einladen.

Jedoch beinhalten dafür die Nachbarsternbilder zwei sehr interessante Magellansche Wolken, die einige offene Sternhaufen, Kugelsternhaufen und verschiedene Nebel bieten.

Die kleine Magellansche Wolke liegt unmittelbar an der Grenze des Sternbilds Tukan. Die große Magellansche Wolke liegt hingegen im Bereich des Schwertfisches und des Tafelbergs.

Kleine Magellansche Wolke, NGC 292
Kleine Magellansche Wolke, NGC 292; Autor: European Space Agency (ESA); Quelle: http://www.esa.int/spaceinimages/Images/2018/04/Small_Magellanic_Cloud

Geschichte

Ende des 15. Jahrhunderts machte sich eine holländische Schiffsflotte auf dem Weg zu den legendären Gewürzinseln (heute Indonesien). Ziel war es neue Handelsbeziehungen zu erschließen. Auf dem Weg dorthin wurde der Besatzung eine weitere wichtige Aufgabe zugeteilt.

Der Astronom Peter Plancius erteilte den Auftrag genauere Daten über die Sterne zu sammeln. In diesem Zusammenhang vermaßen der Kartograph Frederick de Houtman und der Navigator Pieter Dierkzoon die Positionen von 135 Sternen.

Im Anschluss definierten sie 12 neue Sternbilder. Die heutige Kleine Wasserschlange wurde damals zunächst als „De Waterslang“ eingeführt.

Inspiration dafür waren die zahlreichen Seeschlangen, die sie vor den Küsten in den tropischen Regionen beobachteten.

Peter Plancius nahm das Sternbild einige Jahre später in seine Himmelskarten auf. Wieder einige Jahre später führte Johann Beyer schließlich die Konstellation unter dem heute geläufigen lateinischen Namen Hydrus ein.

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