Das Sternbild Delfin

Steckbrief

Lateinischer Name
Delphinus
Hemisphäre
Nördliche Hemisphäre
Sichtbarkeit
März - Januar
Fläche
189 deg²
Hellster Stern
Rotanev (HIP Nummer 101769)
Besonderheiten
Kugelsternhaufen, planetarische Nebel
Das Sternbild Delfin

Das Sternbild Delfin (lat. Delphinus) gehört zu den 48 klassischen Sternbildern der Antike, die vom griechisch-römischen Astronom Ptolemäus benannt wurden. Es ist eines der kleinsten Sternbilder am Nachthimmel und dennoch sehr auffällig.

Hemisphäre, Sichtbarkeit und Fläche

Das Sternbild Delfin liegt in der nördlichen Hemisphäre nahe dem Himmelsäquator. Aufgrund dessen ist es nahezu überall sichtbar. Auf der Nordhalbkugel kann es aus allen Regionen beobachtet werden, im Süden zeigt es sich bis zum Breitengrad 70. Es kann also bis zum südlichen Polarkreis und noch etwas darüber hinausgesehen werden. Lediglich in der Antarktis zeigt es nicht.

Die Konstellation kann nahezu das ganze Jahr über beobachtet werden, denn von März bis Januar steht es am Nachthimmel. Je nach Region bieten sich unterschiedliche Monate zur optimalen Beobachtung an. In Mitteleuropa sind vor allem die Sommermonate geeignet.

Der Delfin liegt etwas unterhalb des Sommerdreiecks, welches sich aus Sternen der Konstellationen Schwan, Leier und Adler zusammensetzt.

In der Nachbarschaft liegen außerdem die Sternbilder Fuchs und Pfeil im Norden. Nordwestlich liegt der Adler, während im Süden der Wassermann und das Sternbild Füllen liegen. Im Osten grenzt das Sternbild Pegasus.

Wenngleich es nur eine Fläche von etwa 189 Quadratgrad hat, ist es aufgrund seiner markanten Form gut am Nachthimmel zu finden. Denn das Sternbild wird mit vier Sternen visualisiert, die wie eine Raute angeordnet sind und eine Sternenkette hinter sich ziehen.

Die Raute oder auch Rhombus stellt dabei den Körper das springenden Delfins dar, während die nach unten gerichtete Sternenkette der Schwanz ist.

Die beiden hellsten Sterne des Delfins heißen Rotanev (lat. β Delphini) und Sualocin (lat. α Delphini). Ihre Bezeichnungen haben eine Besonderheit, denn rückwärts gelesen ergeben sie den Namen „Nicolaus Venator“.

Dies ist die lateinische Form des italienischen Astronom Niccolò Cacciatore, der die Begriffe 1814 in den Sternenkatalog einführte.

Besonderheiten im Sternbild

Im Delfin liegen die beiden kleinen Kugelsternhaufen NGC 6934 und NGC 7006.

Während NGC 6934 etwa 50.000 Lichtjahre von der Erde entfernt ist und bereits mit einem kleinen Fernrohr ab 3 Zoll sichtbar ist, wird für den zweiten Kugelsternhaufen NGC 7006 mindestens ein Fernrohr der Größe 8 Zoll benötigt.

Denn dieser Sterntaufen liegt in über 135.000 Lichtjahren Entfernung und ist einer der am weitesten entfernten Kugelsternhaufen der Milchstraße.

Außerdem befinden sich in dem Sternbild zwei planetarische Nebel. NGC 6905, auch bekannt unter dem Namen Blue-Flash-Nebel, ist einer von ihnen. Er wurde im September 1784 von dem deutsch-britischen Astronom Wilhelm Herschel entdeckt. Seine Entfernung zur Erde beträgt rund 3.000 Lichtjahre.

Der andere planetarische Nebel trägt die Katalognummer NGC 6891. Der schottische Astronom Ralph Copeland entdeckte ihn im September 1884. Auf Aufnahmen des Hubble-Weltraumteleskops erscheint er als bläulicher Nebelfleck.

Planetarischer Nebel NGC 6891
Planetarischer Nebel NGC 6891; Autor: Judy Schmidt; Quelle: https://www.flickr.com/photos/54209675@N00/10332318173

Mythologie

Über die Entstehung des Sternbilds Delfin gibt es zwei unterschiedliche Geschichten.

Die erste Erzählung handelt von dem Meeresgott Poseidon, der sich in Amphitrite, eine Tochter des Titanen Nereus, verliebte. Während Poseidon von der äußeren Erscheinung Amphitrites hingerissen war, erwiderte sie dies nicht und floh zu ihren Schwestern.

In seiner Verzweiflung schickte Poseidon einige Boten zu Amphitrite, die sie von ihm überzeugen sollten. Darunter befand sich auch ein Delfin, der mit seinem Charme das Vertrauen Amphitrites gewinnen konnte und sie überredete die Gattin Poseidons zu werden.

Schließlich setzte Poseidon den Delfin voller Dankbarkeit als Sternbild in den Nachthimmel.

Die zweite Erzählung handelt von dem berühmten Musiker Arion. Dieser reiste um die ganze Welt, um Konzerte zu geben und deshalb eine Menge Geld mit sich trug.

Als die Matrosen seines Schiffes dies herausfanden, wollten sie ihn ausrauben und über Bord werfen. Jedoch gestatteten sie ihm noch seinen letzten Wunsch ein Lied vor seinem vermeintlichen Tod singen zu dürfen. Danach stießen sie ihn über die Rüstung.

Durch seinen Gesang hatte Arion Delfine angelockt, die ihn sicher an Land brachten. Dort konnte er die Matrosen anzeigen und Gerechtigkeit schaffen.

Zur Erinnerung an dieses Ereignis wurde ein Delfin in den Himmel gesetzt.

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